Der Lauf-und Trimm-Dich-Boom der 70er Jahre war im vollen Gange, da trafen sich regelmäßig samstags 3 Laufbegeisterte, um ihrem Sport zu frönen: Franz-Josef Feierabend, Konny Müller und Eckhard Kleinert, seinerzeit allesamt Mitglieder im LC Paderborn.
Man hatte die Idee, in Schloß Neuhaus einen Lauftreff auf die Beine zu stellen: Man schloss sich dem TuS 07/10 Schloß Neuhaus an, und so fand am 28.4.1979 am Hermann-Löns-Stadion erstmals ein Lauftreff statt.
Kurze Zeit später wurde die Wandertafel am Neuhäuser Wilhelmsberg zum neuen Treffpunkt auserkoren. Zum Kreis der regelmäßigen Teilnehmer gesellten sich neben den erwähnten Gründungsmitgliedern auch Karl-Otto Becker, Ingrid und Dieter Knetsch und Siegfried Kell hinzu.
Man lief samstags und mittwochs am Wilhelmsberg, durch die Gartenstadt, und auch der Sander Bruch wurde erlaufen.
Im selben Jahr wurde auch mit der jährlichen Abnahme des Laufabzeichens begonnen. Später wurde dann als Rahmenprogramm für die Abnahme des Laufabzeichens der Herbstbiwak geschaffen, bei dem auch die Halbmarathonsdistanz absolviert werden kann.
Bis 1994 wurde das Biwak am Hermann-Löns-Stadion veranstaltet. 1995 wurde hierfür das Stadion am Merschweg zur neuen Heimat, in dem auch mittlerweile der Zieleinlauf des Residenzabendlaufes ist.
Der Residenzabendlauf wurde erstmals 1988 auf Anregung des damaligen langjährigen Vorsitzenden der Leichtathletik-Abteilung, Reinhard Neudeck, durchgeführt. Standen 1988 an der Startlinie an der mittlerweile abgerissenen Schützenhalle im Schloßpark 168 Laufbegeisterte, erfreute sich der Lauf von Jahr zu Jahr wachsender Beliebtheit , so daß es in diesem Jahr mit mehr als 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Rekordbeteilung gab. Der Residenzabendlauf ist somit, nicht auch zuletzt dank seiner landschaftlich reizvollen und abwechslungsreichen Streckenführung, zu einer festen Größe im Volkslaufkalender über die Paderborner Grenzen hinaus geworden.
Auch auf überregionaler Ebene des Leichtathletik-Verbandes, neben der Ausbildung von Lauftreffleitern und der Stellung von Kampfrichtern, war und ist der Lauftreff an zahlreichen Aktionen beteiligt:
Jährlich wird im Frühjahr beim bundesweit stattfindenden Run Up (früher “Trimm-Trab ins Grüne” genannt) mitgemacht, in den 4 Jahrzehnten des Lauftreff-Bestehens werden es wohl einige Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen sein..
Am 2.5. 1993 konnte im Rahmen der bundesweiten Auftaktveranstaltung mit dem damaligen Bundesminister für Arbeit und Soziales, Norbert Blüm, ein prominenter Gast in den Reihen der Lauftreffler begrüßt werden.
Im Mai 1998 nahmen 15 Läuferinnen und Läufer des Lauftreffs am Freiheitslauf teil, der Staffeln aus allen Bundesländern quer durch die Republik nach Frankfurt führte, um an die erste Deutsche Nationalversammlung im Jahre 1848 zu erinnern.
Im Juni 1998 wurde der Olympic Day Run rund um den Lippesee durchgeführt, auch hier war man zahlreich vertreten.
Die samstäglichen Teilnehmerzahlen (mittwochs werden keine Teilnehmerzahlen ermittelt) entwickelten sich erfreulicherweise stets nach oben: Waren es 1979 noch 550, so wurden in den teilnehmerstärksten Jahren kurz nach der Jahrtausenwende 3.000 bis 4.000 Paar Sportschuhe mit menschlichem Inhalt an der Wandertafel am Wilhelmsberg begrüßt.
Der Zuwachs seinerzeit ist nicht zuletzt damit zu erklären, dass die Lauftreffler sich in den 40 Jahren ihres Bestehens neuen Trends nicht verschlossen haben. Und so wurde Mitte der Neunziger Jahre durch Albert Happel das Walking im Rahmen des Lauftreffs eingeführt und populär gemacht. In 2003 warteten die TSVer in Person von Eckhard Kleinert wiederum mit einer Neuerung auf: Es wurde der erste Nordic Walking-Kurs angeboten. Bei der Neu-Auflage dieses Kurses im Frühjahr 2004 wurden dann in punkto Teilnehmerzahlen alle Erwartungen übertroffen: Über hundert interessierte Nordic Walker fanden sich seinerzeit am Wilhelmsberg ein, um das Walken mit Stöcken zu erlernen. Auch wenn der Nordic Walking-Boom mittlerweile abgeebbt ist, finden sich neben dem Treffpunkt mittwochs und vor allem am Samstag in den letzten Jahren mehr Nordic Walker als Läufer ein.
Natürlich kommt auch die gesellige Komponente nach dem Sport nicht zu kurz: Geburtstage und andere erfreuliche Anlässe werden feucht-fröhlich an der Wandertafel begossen.
Apropos feucht-fröhlich: Das 40-jährige Bestehen des Lauftreffs soll natürlich nicht ohne besondere Würdigung verstreichen.
Deshalb findet der Lauftreff am 22. Juni, natürlich ein Samstag, um 15 Uhr nicht wie gewohnt an der Wandertafel am Wilhelmsberg statt, sondern im Stadion am Merschweg. Geplant ist ein gemeinsames lockeres, Laufen und Walking und Nordic Walking. Anschließend bestehen Duschmöglichkeiten in den Umkleideräumen der Merschweghalle, um dann in einem nahtlosen Übergang bei Speisen und Getränken zu plauschen und bis in die Abendstunden dieses Jubiläum zu begehen. Für das leibliche Wohl wird gesorgt sein.
Eingeladen und herzlich willkommen sind neben den heutigen Lauftrefflern auch Gründungsmitglieder und ehemalige Läuferinnen und Läufer.