Kunstturnen: SG Paderborn unterliegt der KTS Mettingen mit 32 zu 23 Scorepunkten und wird Vizemeister der Oberliga
Als Spitzenreiter der Kunstturnoberliga reisten die Paderstädter am vergangenen Samstag in das Tecklenburgerland zur Kunstturnschule Mettingen. Gleichwohl war im Vorfeld des Wettkampfes allen Beteiligten klar, dass die Mettinger in diesem Jahr aufgrund ihres sehr großen und jungen Kaders nicht leicht zu schlagen sein werden. Somit war von Beginn an die Strategie, die Partie möglichst lange offen zu halten und den Titelfavoriten zu ärgern.
Am Boden startete der 12-jährige Oskar Scholz, der außer Konkurrenz antrat und schon einmal etwas Oberliga-Atmosphäre erleben wollte. Thore Pieper eröffnete den Wettkampf und konnte im ersten Duell 2 Scorepunkte sichern. Die große und lautstarke Kulisse in der Mettinger Tüöttensporthalle sorgte bei Christian Josephs für Nervosität, sodass er zwei Mal stürzte und 4 Punkte abgeben musste. Dennoch konnte der Boden als Gerät gewonnen werden, auch dank einer soliden Übung von Marcel Jörgens, der aus dem Turnruhestand reaktiviert wurde und sich 3 Punkte in seinem Duell sicherte.
Am Pauschenpferd, dem aktuell schwächsten Gerät der Paderstädter, hieß die Zielsetzung „oben bleiben“ und die zahlreichen Fehler der vergangenen Woche verringern. Trotz verbesserter Ausführung der Übungen konnte ausschließlich Tim Renger zählbares mitnehmen. Moritz Brüggemann, Thore Pieper und Luka Dmitorvic kamen ebenfalls gut durch ihre Übungen, konnten aber nicht mit den Turnern aus Mettingen mithalten und somit auch nicht punkten. Das Pauschenpferd ging mit 8 zu 3 Scorepunkten an die Gastgeber.
Beim dritten Gerät, den Ringen, sollte der vorhandene Vorsprung der Mettinger verringert werden. Teamchef Felix Pott konnte sich mit seiner einfachen, aber eleganten Übung 2 Punkte gegen seinen Kontrahenten sichern. Thore Pieper, Moritz Brüggemann brillierten mit eindrucksvollen Darbietungen aus Kraft und Dynamik, welche weitere 4 Zähler auf das Konto der Paderstädter brachten.
Nach drei Geräten war das Duell wieder völlig offen, zur Halbzeit stand es 15 zu 14 für Mettingen. Mit zwei anspruchsvollen Sprüngen konnten sich Sebastian Reller und Thore Pieper am Sprung 4 weitere Punkte sichern. Aufgrund der Ausfälle von Lemperle und Peters durfte Marcel Jörgens am Sprung sein Saisondebüt geben und konnte ein 0 zu 0 erzielen, sodass der Sprung mit 4 zu 3 Punkten an die Paderstädter ging.
Die Gäste aus Paderborn blickten verwundert auf die Anzeigetafel: Gleichstand – 18 zu 18 vor dem Barren. Damit hatte, in dem mit einem dezimierten Kader angereisten Team, keiner gerechnet. Alle vier Paderborner zeigten noch einmal vier Übungen auf hohem Niveau. Dennoch ging das Gerät mit 5 zu 2 Punkten an die KTS Mettingen, die hier noch einmal ihre ganze Klasse unter Beweis stellte.
Vor dem letzten Gerät, dem Reck, stand es 23 zu 20 für Mettingen. Eigentlich ein Abstand der einholbar ist, jedoch war allen Beteiligten klar, dass die Übungen der Paderstädter von der Schwierigkeit nicht an die der Gastgeber herankommen würden. So konnten zwar noch einmal 3 Punkte durch Reller und Pieper gesichert werden, das Gerät ging dann jedoch mit 9 zu 3 Punkten klar an die Gastgeber.
Letztendlich überwog trotz der Niederlage am Ende die Freude. „Zunächst einmal gratulieren wir der KTS Mettingen zur gewonnenen Meisterschaft, das Team hat eine sehr gute Nachwuchsarbeit geleistet und somit verdient den Titel gewonnen. Bereits im Vorfeld der Saison war klar, dass wir einige wichtige Wettkämpfe nicht in Top-Besetzung antreten können. Unter diesen Vorrausetzungen verlief die Saison deutlich besser als erwartet, das Ziel war ein Platz im Mittefeld der Liga – nun sind wir Vizemeister geworden. Das ist ein super Resultat, über welches wir uns alle sehr freuen. Wir sind stolz auf das Team!“, resümieren die beiden Teamchefs Pott und Brüggemann.
Der alles überragende Sportler in diesem Jahr war Thore Pieper, der mit insgesamt 66 erturnten Scorepunkten nicht nur Topscorer der Mannschaft, sondern auch der gesamten Oberliga wurde und somit als wertvollster Turner der Oberliga gilt.
Eine anstrengende Saison geht zu Ende. Alle Turner müssen nun erstmal ihre Verletzungen auskurieren, bevor es dann an die Kaderplanung für die Saison 2026 geht.
Das gesamte Team bedankt sich bei allen Fans, Freunden und Sponsoren für die hervorragende Unterstützung in dieser Saison.
